Herber-t-ologische Reise nach Florida 2006

Zwei Jahre sind nach unserem letzten Besuch in Florida vergangen. Jetzt ist es aber wieder so weit. Zur gleichen Zeit am selben Ort. Am 13.10.2006 geht es los, wieder mit Delta Airlines, wieder über Atlanta nach Fort Myers und dann nach Cape Coral.
Wir hatten den Zwischenstop etwas knapp kalkuliert. Unser Flugzeug landete um 13:40Uhr Ortszeit in Atlanta und wir sollten schon um 15:00Uhr weiterfliegen. Dazwischen mussten wir in die USA einreisen, die Koffer an einem Schalter abholen und an einem anderen wieder aufgeben. Es hieß also, sofort nach der Landung die Beine in die Hand zu nehmen und schnell zur Einwanderungsstelle rennen. Wir hatten großes Glück, direkt vor uns öffneten weitere Schalter und wir konnten quasi als erste durchgehen.  Nachdem wir auch die Koffer wieder abgegeben hatten, mussten wir noch von Terminal A zum Terminal E fahren.  Dieses haben wir um 14:45Uhr erreicht – geschafft!!!!!!!!!
Letztes Jahr wurde Cape Coral vom Hurrikan Wilma erschüttert, der große Schäden angerichtet hat. Wolfgang Poenitz hat beeindruckende Bilder während des Sturms gemacht.

Hoffentlich bleibt uns so was erspart, die Wettermeldungen sind aber sehr positiv und wir haben nichts zu befürchten.
Leider steht uns die Rainbow Villa nicht mehr zur Verfügung, Familie Ortmüller hat uns aber eine traumhafte Alternative gesucht – die Villa Aruba im Südwesten von Cape Coral.
Sie wird vermietet von Gulf Coast Vacation. Dort arbeitet Petra, die aus Deutschland stammt. Das ist schon sehr hilfreich, wenn mal Probleme auftauchen sollten.

www.cape-coral-vacation.com

Als wir die Villa Aruba sahen, konnten wir unseren Augen kaum trauen. Eine Traumvilla im wahrsten Sinne des Wortes, wunderschön eingerichtet, riesengroß und mit einem Kanalzugang
Später erfuhren wir, dass ganz in der Nähe Henry Maske sein Winterdomizil hat, wir hätten ihm quasi mal rüberwinken können.
Den ersten Tag haben wir zur Regeneration benutzt und diesen am Pool verbracht.

Und wir haben uns sofort mit Orangensaft aus Florida eingedeckt. Diesen gibt es direkt bei Sun Harvest, direkt am Metro Parkway, Fort Meyers. Hier kann man die unterschiedlichen Sorten auch erst mal kostenlos probieren.

  http://www.sunharvestcitrus.com/

Außerdem hatten wir einen Bootsanlegesteg. Mal sehen, was es dort gibt. Wir haben einige Fische entdeckt. Und was war das? Eine Schildkröte?

Der Urlaub fängt ja gut an. Unsere erste Schildkröte 2006, ein Scooter, ein toller Anfang. Wolfgang Poenitz hatte uns nach seinem letzten Urlaub 2005 Bilder geschickt, die er am Bonita Beach aufgenommen hatte.

Und da war sie wieder, eine Gopherschildkröte. Vielleicht gelingen uns dieses Jahr auch mal Bilder von ihnen. Wir haben 14 Tage Zeit.
Die Ruhe am Pool nutzen wir wieder dazu, eine Grobplanung unseres Urlaubes zu machen. Anisa will unbedingt ihre Freunde besuchen – Tommi Hilfinger, Ralph Lauren und Calvin Klein in einem Outlet. O.K. ein Tag ist verplant. Regina will unbedingt ins Dali Museum nach St. Petersburg und nach Key West, Dominic will an den Strand und ich will Gopher sehen.  Wir kriegen das hin, jeder wird auf seine Kosten kommen.
Und heute Abend geht’s zur Bikers night. 5000 Maschinen aus den gesamten südlichen USA sollten hier ein Treffen veranstalten. Schopper, Harleys, Bikes, so was hatten wir noch nicht gesehen. Nach dem Abendessen ging es also in die Stadt. Überall begegneten uns schon diverse Motorradfahrer mit ihren Maschinen. Die 48. Strasse war gesperrt, hier war das Haupttreffen. Auf dem Schild stand, dass die Veranstaltung nur bis 10:00Uhr p.m dauert, was verstehen die Amis unter Night? Bis 22:00Uhr, na ja, mal sehen, wie lange es tatsächlich dauert.

Als wir die Strasse dann bis zum Ende gegangen waren, war es kurz nach 22:00Uhr. 5 Polizisten kamen uns entgegen und forderten die Fahrer freundlich auf, das Treffen zu beenden. 15 Minuten später war der Spuk vorbei und die Straße wieder geöffnet und befahrbar. Beindruckend! Nur noch aus einigen Kneipen drang Hardrockmusik auf die Straßen.
Unser erster Strandbesuch war wieder auf Sanibal, es hatte sich nichts verändert. Weißer Sandstrand, herrlich Ruhe und die obligatorischen Wasservögel. Wir konnten die Seele baumeln lassen. Wer hier wohnt, hat das Paradies das ganze Jahr über.

Auch der nächste Tag soll ruhig beginnen. Nicht weit von unserem Haus liegt die vorgelagerte Insel Pine Island.

http://www.beachhunter.net/pineisland.htm

Hier sollen die Palmenplantagen Floridas stehen. Also – nichts wie rüber. Direkt am Anfang der Insel fühlt man sich ins Hippie Zeitalter zurückversetzt.,Bunte Häuser mit Kitschfiguren davor. Anschließend fahren wir an tausenden Palmen unterschiedlichster Größe vorbei. Hier ist der Garten Floridas, hier gibt es anscheinend Palmen in allen Größen.
Wir fahren gemütlich über die Insel und kommen am äußersten Ende an. Klares Wasser, wir können die Tiere sehen. Fische, Seesterne und sogar Rochen. Der Hunger meldet sich und wir kehren bei Captains Con Fish House ein. Ein urgemütliches altes Restaurant, wo es neben Fischspezialitäten auch weltklasse Hamburger gibt.

Bereits vor zwei Jahren hatten wir uns vorgenommen, auch mal Minigolf zu spielen. Am San Carlos Blvd auf dem Weg nach Fort Myers Beach gab es zwei Anlagen. Wir entschieden uns für Smugglers Cove, auch deshalb, weil es hier „Live gators“ geben sollte. Der Eintrittspreis von circa $ 40 für uns vier hat mich schon erschüttert, aber es ist ja Urlaub. Und hier können wir Gators füttern. Mit einer sogenannten „Krokodilangel“ wurden gekaufte Fleischstückchen an die Tiere verfüttert. Man kam sich vor wie in Australien bei den jumping krokodils im Northern Territory

Der Besitzer erzählte uns, dass er ein Agreement mit einer Alligatorfarm habe und etwa 20 Tiere drei Jahre lang hier aufzieht. Dann kommen die Gators wieder zurück zur Farm. Es gab allerdings nicht nur Gators zu sehen, auch eine Apolonia ferrox sonnte sich im Freigehege.
Auch die Anlage war wunderschön und das Golfspielen machte Spaß. Mit meinem letzten Schlag konnte ich den Triumph von Dominic verhindern und wir siegten gemeinsam vor Regina und Anisa, die einen hervorragenden 4. Platz belegte.
Da wir jetzt schon fast in Fort Meyers Beach waren, fuhren wir direkt weiter. Von Wolfgang Poenitz hatten wir den nächsten Insider Tipp. Der Beach am Parkplatz 24. Ruhig gelegen, traumhaft schön. Auch hier ein Traumhaus neben dem anderen am Strand. Als wir im Wasser sind, haben wir das Gefühl, über Plättchen zu laufen. Wir schauen nach und stellen fest, dass überall Sanddollars auf dem Grund sind. Wir schauen uns diese genauer an und stellen fest, dass unsere Hände gelb gefärbt sind. Hände?, nein auch die Fußsohlen sind gelb.
Die Sanddollars (Clypeasteroida) gehören der Klasse der Seeigel an. Sie leben an flachen Sandküsten aller Meere, wo sie sich von feinen organischen Partikeln, welche an der Oberfläche der Sandkörner kleben, ernähren. Dazu lassen sich einige Arten von der Bewegung der Gezeiten mittragen und vergraben sich zeitweise im Sand, wo sie die Ebbe problemlos überleben können. Andere Arten leben nur in den küstennahen Gewässern auf dem Sandgrund.
Im Gegensatz zu den "echten" Seeigel haben die Sanddollars keine Stacheln. Ihre flachen, aus Kalkplättchen zusammengesetzten Skelette sind von einer dünnen Epidermis und unzählbaren Zilien überzogen. Diese feinen Härchen sind immer in flimmernder Bewegung und führen unter anderem die Nahrungsbestandteile über den Körper bis zur Mundgegend. Und anders als Seeigel und andere Stachelhäuter, welche pentaradiale Körpersymmetrien aufweisen, sind die flachen Körper der Sanddollars primär bilateralsymmetrisch, Mund und After befinden sich auf der Unterseite. Trotzdem kann ihre radiale Fünfteilung nicht übersehen werden. Viele Sanddollars faszinieren wegen ihrer fast geometrischen Formgebung und Oberflächenzeichnung. (http://de.wikipedia.org/wiki/Sanddollars).
Nach dem Fotografieren bringen wir die Sanddollars wieder vorsichtig zurück ins Meer.

Heute ist schon Dienstag und es soll unser erster größerer Ausflug stattfinden. Ziel ist das Dalimuseum in St. Petersburg. Über die 75 ging es in Richtung Tampa, circa 200 Meilen langweilige Geradeausfahrt.
Aber es hat sich gelohnt. Ohne große Mühe finden wir das Museum und betrachten die wunderschönen Bilder. Hier hängen Bilder, die wir sonst nur von Kalendern kennen. Briefmarkengroß oder wandfüllend, frühe Phase, späte Phase, viele berühmte Gemälde des spanischen Genies. Im Giftshop decken wir uns mit Souvenirs ein.

http://thedali.org/

Auf dem Rückweg geht es über die große Verbindungsbrücke zwischen St. Petersburg und Tampa.
Zu Hause angekommen, finden wir in der Küche einen kleinen Frosch.
Foto frei.
Heute ist wieder ein Ruhetag angesagt, wenn wir schon einen Kanalzugang haben, wollen wir auch mal angeln. Und anscheinend zahlt es sich langsam aus, dass ich jeden morgen nach dem Frühstück die Scooters gefüttert habe. Sie werden langsam zutraulich und warten jetzt schon auf Futter.
Anisa gelingt es, sie mit dem Köcher zu fangen.
Die beiden Schildkröten werden von allen Seiten fotografiert und anschließend wieder frei gelassen.
Aber auch das Angeln macht Spaß. Wir haben nur eine Angel und ich zuerst Erfolg.
Anisas Ergeiz ist geweckt und tatsächlich fängt sie einen Fisch, der noch größer als meiner ist.

Da wir aber alle nicht so gerne Fisch essen, lassen wir die beiden nach den Fotos wieder frei. Den Fischen ist nichts passiert und sie schwimmen davon.

Manchmal lohnt es sich auch, mal an ungewöhnlichen Plätzen nach Reptilien und Amphibien zu suchen. Neben dem Haus steht die Wasseraufbereitungsanlage, und im Stromkasten sitzt ein Frosch.
Am Abend besucht uns Familie Poenitz, die auch wieder zur gleichen Zeit in Cape Coral Urlaub machen. Wir wollen heute mal zusammen auf die Kartbahn und anschließend essen gehen. Letztes Mal hat uns Wolfgang zu R.J. Gator geführt, der aber leider anscheinend in Fort Myers geschlossen hat. Wolfgangs Tipps sind immer Gold wert. Auch diesmal waren wir in einer typisch amerikanischen Kneipe und haben sehr gut gegessen.

Heute geht’s nach Sarasota, einer kleinen Stadt an der 75. Wir haben gelesen, dass es dort ein Aquarium geben soll. Es ist das Mote Marine Laboratory, welches sich in zwei Hauptgebäuden befindet. Im ersten ist tatsächlich das Aquarium, im zweiten kann man Manatees, Seeschildkröten und Delphine sehen.

http://www.mote.org/

Überall stehen Leute, die bereitwillig Erklärungen abgeben. Das Aquarium ist sehr schön.

Ein Höhepunkt des Ausfluges ist aber das zweite Gebäude, das Goldstein Marine Mammal Visitor Center: Gleich am Anfang sind drei Becken, in welchem sich Seeschildkröten befinden.
„Hang Touch“ ist eine „Green Turtle“ (Chelonia mydas), welche blind ist und hier das Gnadenbrot bekommt.

Die Suppenschildkröte (Chelonia mydas) ist ein Vertreter der Meeresschildkröten und stellt eine der bekanntesten Arten dieser Gruppe dar. Die ehemals als Unterart der Suppenschildkröte bezeichnete Schwarze Suppenschildkröte wird heute zumeist als eigene Art Chelonia agassizii geführt. In Anlehnung an die im englischen Sprachraum übliche Bezeichnung „Green Turtle“ wird diese Schildkröte auch als Grüne Meeresschildkröte bezeichnet, in Mexiko ist der Name „Tortuga blanca“ („Weiße Seeschildkröte“) üblich. Diese Namen beziehen sich auf die Farben des Panzers der Tiere, deren Oberseite meist in verschiedenen Brauntönen mit grünlichen oder dunkelbraunen Zonen gefärbt ist. Die Unterseite sowie die Nähte zwischen den Rückenplatten sind hellgelb. Der Panzer kann eine Länge von über einem Meter erreichen, das Gewicht des Tieres beträgt maximal 185 kg.
Die Suppenschildkröte ist weltweit in allen tropischen und subtropischen Meeren, einschließlich des Mittelmeeres zu finden. Die Ernährung der Tiere ist vor allem vegetarisch und sie weidet sich durch die Seegraswiesen der Meere, dabei frisst sie allerdings auch kleine Krebse und andere Meerestiere.
Die Schildkröte wird 40 bis 50 Jahre alt und erreicht die Geschlechtsreife mit 10 bis 15 Jahren. Zwischen Oktober und Februar ist die Paarungszeit. Es werden ungefähr 100 Eier von Tischtennisballgröße pro Gelege gelegt. Ein Weibchen legt mehrere Gelege innerhalb einiger Wochen. Die Eier benötigen etwa zwei bis drei Monate zur Entwicklung. Dabei trifft die Temperatur während des Ausbrütens die Entscheidung über das Geschlecht. Bei 28 °C schlüpfen nur Männchen, bei 32 °C nur Weibchen. Wenn die Jungen ausgeschlüpft sind, graben sie sich alleine den Weg aus dem Sand und rennen ins Meer. Die Suppenschildkröte lebt meist als Einzelgänger, Ausnahme ist die Zeit der Eiablage.

http://de.wikipedia.org/wiki/Suppenschildkröte

Auch Edgar lebt hier, weil er aufgrund seiner hellen Färbung in der Natur keine Chance hätte. Edgar ist eine loggerhead turtle, eine Caretta carreta.
Die Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) ist ein Vertreter der Meeresschildkröten und stellt wahrscheinlich die bekannteste und (noch) die häufigste dieser Gruppe dar. Die meisten Erkenntnisse über Meeresschildkröten im Allgemeinen stammen aus Forschungsarbeiten über diese Art.
Sie ist etwa 150 bis 215 cm lang und erreicht ein Gewicht von beinahe 540 kg. Die Grundfärbung des Tieres ist rotbraun, erwachsene Tiere bekommen einen gelbbraunen Bauchpanzer. Von der Echten Karettschildkröte unterscheidet sie sich durch einen dickeren Kopf mit mächtigeren Kiefern und fünf anstatt vier Paar Rippenschildern.
Die Unechte Karettschildkröte ist in allen tropischen und subtropischen Meeren, einschließlich des Mittelmeeres zu finden. Die Weibchen legen ihre Eier am Strand, unter anderem auf Zakynthos in der Bucht von Laganas. Von der Art sind zwei Varietäten oder Unterarten bekannt, die Caretta caretta caretta und die Caretta caretta gigas. Die Nahrung der Tiere besteht vor allem aus Krebsen, Kopffüßern, Quallen, Seeigeln und anderen Tieren, aber sie fressen auch Seegras.

http://de.wikipedia.org/wiki/Unechte_Karettschildkröte

Die beiden anderen weiblichen caretta caretta heißen Shelley und Montego und sollen den Besuchern als Anschauung dienen.

Aber es gibt auch Schlüpflinge, die den Weg ins Meer nicht geschafft haben und hier aufgepäppelt werden.

Faszinierend ist das Becken mit den beiden Manatees Hugh & Buffett. Es war gerade Fütterung und uns wurde berichtet, dass sie jeden Tag 72 Salatköpfe fressen.
Karibik-Manati, auch Nagel-Manati (Trichechus manatus) genannt, leben im Golf von Mexiko vor den Küsten Floridas bis Guayana.
Eine Aufgabe des Mote Marine Laboratory ist es, in Not geratene Tiere zu versorgen. Deshalb gibt es hier auch zwei Delphine, Moonshine and Harley. Beide können nicht mehr in die Natur entlassen werden.

Wir haben heute Morgen schon viel gesehen, aber es geht noch weiter: der Sarasota Jungle Gardems steht noch auf dem Programm, auch diesen finden wir ohne große Probleme.

http://www.rjgators.com/

Dieser kleine Zoo besteht seit über 60 Jahren und ist nicht nur wegen der Tiere sehenswert. Auch die Botanik lohnt den Besuch.
Es besteht die Möglichkeit, eine Birdshow zu sehen und an anderer Stelle kann man sich sogar einen Papagei auf den Arm setzen lassen.

Es gibt ein Reptilienhaus mit Freianlagen, wo man die Aldabra Schildkröte, Sulcatas und auch verschiedene Wasserschildkröten sehen kann. Ach ja und natürlich Gopherschildkröten. Dass erinnerte mich wieder daran, dass jetzt schon die erste Woche vergangen war, ohne dass wir eine freilebende gesehen, geschweige denn fotografiert haben. Sollte es wieder nichts werden? Nur noch eine Woche!!!!

Besonders stolz ist der Jungle Gardens auf seine Nachzuchten des amerikanischen Krokodils.
Man sollte aber auch mit offenen Augen durch die parkähnlichen Anlagen laufen, etwas abseits, an einem kleinen See, entdeckte ich plötzlich was im Wasser. Ich hatte eine freilebende Schnappschildkröte entdeckt. Nicht nur eine, wenig später sah Dominic noch eine zweite.
Aber man findet auch an den Palmen und Bäumen so manche Tiere.
Weiter auf dem Weg kommt man dann zu einem Flamingosee. Auch hier kann man Futter kaufen und die Tiere füttern. Aber Vorsicht, man sollte genug Futter haben.
Wir waren schon auf dem Rückweg, da entdecke Anisa eine weitere kleine Sensation. Einen kleinen Schnäpper im flachen Wasser. Sofort wurde dieser gefangen und fotografiert.

Auf dem Heimweg kamen wir bei Anisas Lieblingsrestaurant vorbei, welches wir zufällig entdeckt hatten

R.J.Gater in Sarasota http://www.rjgators.com/

Hier beendeten wir unseren schönen Ausflug.
Auch Anisa kam auf ihre Kosten. Bereits ziemlich am Anfang unseres Urlaubs waren wir im Tanger Outlet.

Unser letzter großer Ausflug steht bevor: Auf nach Key West. Wir wollen über die 41 durch die Everglades dort hin. Es ist ein langer Tagesausflug bis dahin, wir wollen auf Key West übernachten und am nächsten Tag über den Alligator Highway zurückfahren. Richard von der
Gulf Coast Vacation hatte uns diesen Tipp gegeben und er sollte sich als fantastisch herausstellen.
Es ging also früh morgens los, wir wollten auch noch Zeit haben, uns Sehenswürdigkeiten an der Strecke anzuschauen. Bereits kurz nachdem wir vom Highway 75 am Exit 80 über die Landstrasse 29 dann auf die 41 eingebogen waren, sahen wir links eine Station des National Park Service. Hier war ein Beobachtungssteg und wir können Alligatoren besichtigen.

http://www.nps.gov/ever/index.htm
Auf dem Platz gab es auch noch eine Informationsstelle. Hier waren einige präparierte Tiere ausgestellt.

Der Ranger war sehr freundlich. Auf meine Frage, ob die Alligatorenteiche draußen eingezäunt sind antwortete er: No, it´s just nature, they can come and go every time.
Wir mussten weiter, aber kaum ein paar Meilen entfernt, sehen wir auf einmal lauter deutsche Fahnen am Straßenrand. Was ist das? Die Neugierde treibt uns hin und wir erreichen ein Dorf der Miccosukee Indianer. Ihre Fahne ist aber vierfarbig weiß, schwarz, rot, gelb.  Diese Farben stehen für die vier Himmelsrichtungen: Süd (weiß), West (schwarz), Nord (rot) und Ost (gelb), das ist der Kreislauf des Lebens.

http://www.miccosukeeseminolenation.com/ und www.miccosukee.com
Im Giftshop einige Präparate, die zum Verkauf stehen, aber auch Kleidung, Tassen, Anhänger usw.
Es war bisher schon sehr anstrengend und wir sind froh, als wir bei Homestead auf die US1 Richtung  Key West einbiegen. Wir müssen nun noch über eine Vielzahl Brücken, die viele kleine Inseln verbinden, um endlich die südlichste Insel Key West zu erreichen. Die längste Brücke heißt "7 Miles Bridge", sie ist über 11 km lang. Diese Fahrt ist ein tolles  Erlebnis, wir sind aber froh, endlich da zu sein.

Endlich Key West. Über eine Agentur haben wir eine Wohnung mitten auf der historischen Duval Street gebucht. http://www.douglashouse.com/

Wieder ein Traum, besser hätte es nicht kommen können. Der Vermieter rät uns, ziemlich direkt zum Mallory Square zu gehen, um den berühmten Sonnenuntergang mitzuerleben. Wir setzen uns in das dortige Restaurant und sind freudig überrascht, dass die Preise sehr zivil sind. Und es spielt auch noch eine Band mit einem klasse Sänger.
Die Zimmervermietung sagte uns, dass wir eigentlich Glück gehabt haben. Zur Zeit findet das Fantasy Fest statt und am Samstag die Parade, dann sind die Zimmer hier um das 4 bis 5 fache teurer. Überall unterwegs werden bunte Perlenketten verkauft, wir wissen aber nicht warum. Seltsame Menschen in merkwürdigen Kostümen laufen nun über die Duval Street.

Und das im puritanischen Amerika, lauter Halbnackte und Menschen, die den Frauen zurufen: „show your titties“.
Wenn man (frau) dann der Aufforderung nachkommt, gibt´s die Perlenkette.

Am Morgen geht’s dann noch schnell zur berühmten Boje, dem südlichsten Punkt der USA. Von hier aus sind es nur 90 Meilen bis Kuba.

Bereits auf der Hinfahrt war uns auf der Insel Marathon das Turtle Hospital aufgefallen. Jetzt auf der Rückfahrt hatten wir Zeit und wollten es uns ansehen. Tatsächlich gab es eine Führung.
Beginnend mit einem Folienvortrag wird von einer Mitarbeiterin, Taylor, auf Krankheiten wie Infektionen, Unfälle durch Boote und Netze und Rettungsaktionen der Meeresschildkröten hingewiesen. Es schließt sich dann ein Besuch in der Klinik an.

Doch jetzt geht’s raus zu den Sea Turtles. In einem Freigehege in mehreren Becken können die Besucher verschiedene Meeresschildkröten unterschiedlichen Alters bewundern.
In der Station leben ständig 13 Tiere, die aus unterschiedlichen Gründen nicht mehr in die Natur entlassen werden können.
Weiter sind oft 20 bis 30 Pfleglinge da, die aufgepäppelt werden müssen. Insgesamt wurden seit 1986 über 750 Schildkröten gepflegt und wieder in die Natur zurückgebracht.
Weltweit gibt es 7 Meeresschildkröten Arten, allein 5 davon kommen in den Keys vor.
Ein Highlight der Führung ist zweifelsohne die Fütterung der Tiere. Taylor hat einige Salatblätter mitgebracht, die die Besucher dann selbst an die Tiere verfüttern.
Ein Besuch dieser Station lohnt sich auf jeden Fall und das Projekt ist auch unterstützenswert.
Nun geht es über den Alligator Highway Richtung Cape Coral. Eine kerzengerade Autobahn ohne jede Kurve, erhöht gebaut mit Zäunen rechts und links. Ein merkwürdiges Gefühl, hier zu fahren.
Der Urlaub neigt sich dem Ende, wir haben viel gesehen, aber immer noch keine Gopher. Wir haben noch die Möglichkeit, mal zu dem von Wolfgang beschriebenen Strand in Bonita Beach zu fahren. Auch hier herrlicher weißer Sand, wenig Publikumsverkehr, traumhaft.
Dominic und ich gehen langsam ins Wasser, als eine Frau aufgeregt angelaufen kommt. Hey guys, I´ve seen a flipper, but it wasn´t a Dolphin. Come out of the water. Und tatsächlich auch wir sehen nun die Flossen und es scheint ein Hai zu seien. Kaum 5m ist er an uns vorbei geschwommen – Glück gehabt.
So, um diese Zeit hat Wolfgang die Gopher gesehen, wir suchen alles ab, finden aber nichts. Schade, wieder ein Florida Urlaub, ohne die Gopher gesehen zu haben.
Wir wollen den Urlaub so langsam ausklingen lassen und unseren vorletzten Abend im Hooters verbringen. Das ist ein absolutes In-Restaurant – vor allen Dingen für Männer.
Hier bekommt der Ausdruck, „das Auge ißt mit“ eine völlig neue Bedeutung. Dominic bittet unsere Bedienung, sich mit ihm mal fotografieren zu lassen. Candy ist gerne dazu bereit.

Unser letzter Tag, wir wollen zum Abschied noch mal nach Sanibal Island an „unseren“ Strand. Kurz hinter dem Naturpark Ding Darling sehe ich etwas Braunes am Straßenrand. Am letzten Tag, auf der letzten Fahrt:
Eine Gopher, die fressen will. Endlich haben wir eine gefunden. Sofort wird das Auto gestoppt und am Rande geparkt. Wie der Blitz rennen wir alle zu der Stellen und tatsächlich sitzt sie noch da. Wir machen sofort einige Bilder. Wir dürfen uns allerdings auch nicht so auffällig verhalten, die Gopherschildkröte ist in USA hoch geschützt und die Sheriffs werden schon manchmal komisch, wenn man neben einer Gopher angetroffen wir. Wir wollen  nur Bilder machen, haben aber Angst, dass es uns nicht geglaubt wird. Also schnell ein paar Bilder und wieder weg.

Das Meer ist heute ungewöhnlich aufgewühlt, wir haben hohen Wellengang. Es ist aber auch schon ein wenig kühl. Trotzdem macht das Baden einen Heidenspaß. Heute wollen wir aber nicht so lange bleiben.
Auf dem Rückweg zum Parkplatz sehen wir im Gebüsch eine Schlange.

Obwohl wir in unserem Urlaub kaum intensiv nach Tieren Ausschau gehalten haben, haben wir einiges gesehen. Es war ein schöner Familienurlaub mit einigen herpetologischen Highlights.

Der Urlaub ist nun zu Ende, wir müssen wieder ins kalte Deutschland.
Mal sehen, wann es uns wieder nach Cape Coral, Florida zieht
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